ward

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wạrd 〈veraltet〉 = wurde

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wạrd:
1werden.

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Ward
 
[wɔːd],
 
 1) Sir (seit 1913) Adolphus William, britischer Historiker, Sprach- und Literaturwissenschaftler, * Hampstead (heute zu London) 2. 12. 1837, ✝ Cambridge 19. 6. 1924; ab 1866 Professor in Manchester, ab 1900 Master of Peterhouse in Cambridge; Hauptherausgeber von »The Cambridge modern history« (13 Bände und Atlas, 1902-12), Mitherausgeber von »The Cambridge history of English literature« (15 Bände, 1907-27) sowie von »The Cambridge history of British foreign policy 1783-1919« (3 Bände, 1922-23).
 
 2) Artemus, Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers Charles Farrar Browne.
 
 3) James, englischer Maler und Kupferstecher, * London 23. 10. 1769, ✝ ebenda 23. 11. 1859; schuf zunächst Blätter in Mezzotintotechnik (u. a. nach Gemälden von Rembrandt, P. P. Rubens, J. Reynolds); in den 1790er-Jahren wandte er sich ganz der Malerei (Tierbilder und Landschaften) zu.
 
 4) Sir (seit 1911) Joseph George, neuseeländischer Politiker australischer Herkunft, * Melbourne 26. 4. 1856, ✝ Wellington 8. 7. 1930; Getreidehändler; 1887-1919 und 1925-30 Abgeordneter der Liberalen. Unter den Regierungen Ballance (1890-93) und Seddon (1893-1906) gewann Ward als Postminister (ab 1891), Finanzminister (1893-94) und Minister für Industrie und Handel (1894-96 und ab 1899) durch weit reichende Neuerungen (u. a. staatliche Garantie für die Bank von Neuseeland, staatliche Förderung für Siedler, Postreform, Ruhestandsregelungen) große Bedeutung; 1901 richtete er das erste Gesundheitsministerium der Erde ein. Als Premierminister (1906-12) führte er weitere soziale Reformen durch (u. a. Witwenrente); außenpolitisch trat er für eine engere Bindung an Großbritannien ein. Unter seiner Führung (ab 1912) bildete die Liberal Party 1915 mit der regierenden Reform Party eine Koalitionsregierung, der Ward bis 1919 als Finanz- und Postminister angehörte. Ab 1928 war Ward erneut Premierminister, zugleich Außen-, Finanz- und Postminister, trat aber im Mai 1930 aus Gesundheitsgründen von seinen Ämtern zurück.
 
 5) Lester Frank, amerikanischer Soziologe, * Joliet (Illinois) 18. 6. 1841, ✝ Providence (R. I.) 18. 4. 1913; war ab 1906 Professor für Soziologie an der Brown University in Providence (R. I.) und 1906-08 der erste Präsident der »American Sociological Society«; begründete zusammen mit W. G. Sumner die amerikanische Soziologie. Ward erhielt wesentliche Impulse duch das Werk H. Spencers, lehnte jedoch die Interpretation des gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses als eines nicht zu beeinflussenden »Naturgesetzes« ab und betonte die Notwendigkeit der gezielten Anwendung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse zur Erreichung des von der Gesellschaft angestrebten Fortschritts.
 
Werke: Dynamic sociology, 2 Bände (1883); The psychic factors of civilization (1893); Outlines of sociology (1898); Pure sociology (1903).
 
 6) Mary (Maria), englische katholische Ordensgründerin, * Mulwith (bei Ripon) 23. 1. 1585, ✝ Heworth (heute zu York) 30. 1. 1645; gründete 1609 in Saint-Omer eine religiöse Frauengemeinschaft, die Englischen Fräulein, und ein Institut zur Mädchenbildung nach dem Vorbild der Jesuitenschulen (Jesuitinnen). Bis 1628 entstanden weitere Niederlassungen und Schulen u. a. in Lüttich, Köln, Trier, Rom, Wien, Preßburg und München. Wegen der von Ward eingeführten Neuerungen (besonders Verzicht auf Klausur) löste Urban VIII. 1631 die Gemeinschaft auf, gestattete die Lehr- und Erziehungstätigkeit jedoch weiter. 1877 erkannte Pius IX. die Englischen Fräulein endgültig kirchlich an. Die katholische Kirche leitete 1996 das Seligsprechungsverfahren ein.
 
 
J. Grisar: Maria W.s Inst. vor röm. Kongregationen, 1616-1630 (Rom 1966);
 M. Köhler: Maria W. (Neuausg. 1989);
 H. Peters: M. W. Ihre Persönlichkeit u. ihr Inst. (Innsbruck 1991);
 I. Wetter: Maria W. Gründerin des Inst. Beatae Mariae Virginis der Engl. Fräulein (41996).
 
 7) Mary Augusta, geboren Arnold ['ɑːnəld], bekannt als Mrs. Humphry Ward, englische Schriftstellerin, * Hobart (Tasmanien) 11. 6. 1851, ✝ London 24. 3. 1920; Nichte des Dichters M. Arnold; als Verfechterin eines antidogmatischen, sozial engagierten Christentums war sie für wohltätige Einrichtungen aktiv. Mit der Gründung der Women's Anti-Suffrage League (1908) setzte sie sich gegen das Frauenwahlrecht ein, bekleidete jedoch selbst öffentliche Ämter. - In den bekanntesten ihrer eher zeitgeschichtlich als literarisch bedeutenden, aber sehr populären Romane spiegeln sich religiöse Konflikte (»Robert Elsmere«, 1888, deutsch; »Helbeck of Bannisdale«, 1898), jedoch auch soziale und politische Fragen (»Marcella«, 1894, deutsch; »Delia Blanchflower«, 1915).
 
Weiteres Werk: Autobiographie: A writer's recollections, 2 Bände (1918).
 
Ausgabe: The writings, 16 Bände (1911-12).
 
 
Esther M. G. Smith: Mistress Humphry W. (Boston, Mass., 1980);
 A. M. Blindslev: Mrs. Humphry W. (Stockholm 1985);
 J. Sutherland: Mrs. Humphry W. (Oxford 1990).
 
 8) Nathaniel, englischer Theologe und Schriftsteller, * Haverhill (County Suffolk) 1578, ✝ Shenfield (County Essex) Oktober 1652; wurde als Puritaner in England exkommuniziert und emigrierte 1634 nach Massachusetts. Dort war er einflussreich als Theologe und Verfasser des ersten amerikanischen Rechtsbuchs »The body of liberties« (1641) und als Autor der Satire »The simple cobler of Aggawam in America« (gedruckt 1647), in der er sich gegen politischen und religiösen Fanatismus wandte. 1646 kehrte Ward nach England zurück.

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Universal-Lexikon. 2012.

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